Pilze züchten

Pilze züchten – Tipps & Tricks

http://www.pilze-infos.de/wp-content/uploads/2017/02/Selbst-gezüchtete-Pilze.jpgHier erfahren Sie alles zum Thema Pilze und wie Sie Pilze für sich selbst züchten können.

Sie bekommen alles Wissenswerte zur Pflege und Aufzucht der Pilze mit auf den Weg, ebenso wie verschiedene Arten und was es zu beachten gibt. Mit ein paar einfach Tipps steht ihrer eigenen Pilzzucht nichts mehr im Weg.

 

Welche Pilze eignen sich für den eigenen Anbau und wo bekommt man sie?

 

Im Allgemeinen lassen sich fast alle Pilze, vor allem Speisepilze problemlos Zuhause anbauen.

Hier ist die Auswahl sehr groß und Sie können frei entscheiden. Zu den beliebtesten Pilzen für den Eigenanbau gehören wohl die Champignons oder Shiitake Pilze.

Die Pilzbrut und alles, was man für den Anfang benötigt finden Sie problemlos bei verschiedenen Anbietern im Internet.
Doch auch in Baumärkten und Gartenmärkten findet man Pilzbrut und das passende Substrat zum anpflanzen.
Pilzbrut kann bis zu 12 Monate lang aufbewahrt werden bevor sie verarbeitet werden muss, wenn sie bei Temperaturen zwischen 2 und 12 Grad Celsius gelagert wird. Je niedriger die Temperatur, desto länger ist die Haltbarkeit der Brut.

 

Von der Pilzbrut zu den Pilzen

 

Zunächst gibt es unterschiedliche Arten von Pilzbrut.

Die Körnerbrut zum Beispiel aus dem Myzel, also dem Pilzgeflecht, welches seine Fäden um und in Getreidekörner gesponnen hat. Hier dienen die Körner dem Myzel als organische Nahrungsgrundlage und versorgt das Pilzgeflecht mit allen wichtigen Nährstoffen.  Die Art von Pilzbrut lässt sich sehr gut unter Substrat mischen und ist einfach zu verpacken.

Dann gibt es noch Stäbchen- oder Dübelbrut. Dies sind gewöhnliche Buchenholz-dübel, welche komplett mit dem Pilzgeflecht durchzogen sind.  Die Stäbchenbrut eignet sich gut zum Spicken von Baumstämmen oder Strohballen.  Wenn Sie die Brut erfolgreich mit dem Trägermaterial, hier eignet sich Stroh, Holz oder vorgefertigtes Substrat, verbunden haben, werden Sie als erstes einen weißen Flaum an der Oberfläche sehen.

Dies ist das Zeichen, dass das Myzel das Trägermaterial vollständig durchwachsen hat.  In der nächsten Zeit erscheinen dann kleine Primordien, also kleine weiße Knötchen. Das sind die Pilze im Miniformat.  Danach dauert es nur noch ein paar Tage bis die Primordien zu richtigen Pilzen reifen und heranwachsen.  Dieser Vorgang wird auch als Fruchtbildung, also Fruktifikation, bezeichnet.

Es gibt allerdings auch Anbieter, die Fertigkulturen mit bereits durchwachsenem Substrat liefern.  Das Substrat wird in einer Anzuchtschale ausgebreitet und anschließend mit der mitgelieferten Erde vollständig bedeckt.  Als Anzuchtschale eignet sich auch eine Holzkiste oder eine andere mit Folie ausgekleidete Schale, die mit dem Substrat und der Deckerde befüllt werden kann.

Dann sollten Sie das Ganze mit einer Kunstoffhaube oder einer anderen Bedeckung abdecken.  Wichtig ist, alles feucht zu halten.  Die meisten Pilze, vor allem Champignons beispielsweise benötigen eine Temperatur von ca. 12 bis 20 Grad Celsius.  Sobald sich dann Primordien erkennen lassen, können Sie die Abdeckung entfernen, da die Pilze dann frische Luft brauchen um gut zu reifen.

Die fertigen Pilze können Sie nun im Zwei – Wochen – Rhythmus ernten, bis sich das Substrat vollkommen ausgeschöpft hat. Dies dauert etwa 5 Monate.

 

Pilze draußen anbauen

 

Es gibt einige Pilze, die sich hervorragend für den Außenanbau eignen.  Austernpilze und Braunkappen etwa lassen sich sehr gut in hochdruckgepressten Strohballen anbauen.  Die Ballen sollten Sie am besten im April oder Mai zwei Tage lang vollständig in der Badewanne oder einer Regentonne einweichen, bevor Sie die Ballen einen Tag abtropfen lassen.

Für die Ballen eignet sich die Stäbchenbrut besonders gut. Mit einem Pflanzholz können Sie in einem Abstand von 20 cm Löcher in den Strohballen bohren. Anschließend einfach die Brut hineinstecken.

Wenn Sie den Strohballen vollständig durchspickt haben, decken Sie den Ballen am besten mit einer Folie ab.
So wird die Luftfeuchtigkeit erhöht.

Bei 20 bis 25 Grad Celsius hat das Myzel den Ballen nach circa 5 bis 6 Wochen vollständig durchwachsen.  Für die nächsten Wochen ist es wichtig, das Stroh immer feucht zu halten, es sollte jedoch nicht zu nass sein.  So zeigt sich nach etwa drei Wochen im Normalfall bereits ein feines Gespinst. Nach weiteren drei Wochen sollten Sie das erste Mal die Pilze ernten können.

Je nach Bedingungen können mit dieser Methode bis zu 6 kg Pilze geerntet werden. Dabei immer in Zyklen mit einem Abstand von circa 3 bis 4 Wochen.  Wenn der Strohballen und das Myzel ausgeschöpft sind, entsorgen Sie den Ballen am besten auf dem Kompost.

Eine weitere Methode ist, Kulturen in Strohpellets anzubauen statt in Strohballen.  Diese kann man in einem Eimer aufweichen, anschließend eine Körner- oder Substratbrut untermischen und das ganze dann in einem Kunststoffbeutel verschließen. Wichtig ist, in den Beutel ein paar Löcher zu stechen, damit die Kultur atmen kann.

Das Ganze sollte an einem schattigen Ort bei etwa 15 Grad Celsius gelagert werden. Sobald sich das weiße Myzel zeigt kann die Folie entfernt werden, die Kultur benötigt dann für das weitere Wachstum einen hellen, jedoch nicht vollsonnigen Ort.

Diese Methode eignen sich hervorragend für Austernpilz, Braunkappe, Kräuterseitling, Limonenpilz oder auch Schopftintling und einige andere.

 

Weitere Tipps und Hinweise

 

Bevor Sie die Pilzbrut das erste Mal berühren, sollten Sie darauf achten dass ihre Hände sehr sauber sind. Oder Sie ziehen Einmal – Handschuhe an, damit keine Bakterien oder Schimmelpilze an Ihnen haften bleiben.

Außerdem ist die Pilzbrut sehr empfindlich, und infiziert man die Brut in diesem Stadium mit Schadstoffen und Bakterien, ist am Ende die ganze Kultur vernichtet.

Desweiteren sollten Sie sich vorher gut über ihre gewünschte Pilzart informieren und ob Sie die Bedingungen erfüllen können, damit die Pilze gedeihen. Ob Sie zum Beispiel den richtigen und passenden Ort und auch die Zeit haben, ihre Pilze zu züchten.
Ansonsten ist es mit diesen einfach Tricks nicht weiter schwer, seine eigene kleine Pilzkultur anzubauen.

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